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Eine echte Wohltat: 30. Fuß- und Radwallfahrt nach Bettbrunn

Was haben die Wörter Wallfahrt und Wohltat gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht mehr als den Anfangsbuchstaben. Die Vorstellung, morgens um fünf Uhr zu einem Fußmarsch von 25 Kilometern aufzubrechen oder mit Hin- und Rückfahrt 50 Kilometer durch die sommerliche Hitze zu radeln, klingt nicht unbedingt für jedermann nach Wohltat. Und doch kommt mir bei dem Ge- danken an die Wallfahrt unweigerlich auch
das Wort Wohltat in den Sinn.
Es ist eine Wohltat, nach dem Pilgersegen dem Sonnenaufgang entgegenzugehen und sich am ersten Feldkreuz Gedanken über den Gang des Lebens zu machen: „Gott, du gehst mit, aber gehen, mein Gott, müssen wir selbst.“ Es ist eine Wohltat, gemeinsam beim gleichmäßigen Gehen zu beten und zu singen und alle anderen Gedanken abzuschal- ten. Es ist eine Wohltat, ein Stück des Weges gemeinsam zu schweigen und dabei die Umgebung bewusst wahrzunehmen oder einen Gedanken in Ruhe zu Ende zu denken. Es ist eine Wohltat, sich mit Mitpilgern in guten Gesprächen über die eigenen Sorgen und Ängste auszutauschen oder von Herzen miteinander zu lachen. Es ist eine Wohltat, an den Feldkreuzen innezuhalten und gemeinsam Bitten und Dank vor Gott zu bringen.
Und schließlich ist es eine große Wohltat, mittags in der kühlen Kirche anzukommen und gemeinsam mit den Radwallfahrern, den weiteren Pfarreiangehörigen, Pfarrer und Diakon einen festlichen Gottesdienst zu feiern.
Diese Wohltat, nämlich unsere traditionelle Unsernherrner Wallfahrt von Klein-Salvator nach Groß-Salvator, fand in diesem Jahr zum 30. Mal statt – ein wunderbares Jubiläum bei herrlichem Wetter. Wie gut tat es, zu den vielen bekannten Gesichtern, auf die man sich schon gefreut hatte, auch ganz neue Mitpilger begrüßen zu können und so zu wissen, dass unsere Tradition weiterlebt. Die stattliche Zahl von 21 Fuß- und 18 Radwallfahrern sowie die fast 30 weiteren Pfarreiangehörigen, die mit dem Auto gekommen waren, zeigte dies. So konnten wieder viele persönliche und gemeinsame Anliegen nach Bettbrunn getragen werden, vor allem auch die Bitte um Frieden.
Eine besondere Freude war es, dass Anni Strehler und Albert Schneider sen., die diese schöne Tradition über Jahrzehnte getragen haben, als Pilger auch dieses Mal mit dabei waren. Frau Strehler hatte zudem im Vorfeld bereits anlässlich des Jubiläums eine besondere Pilgerkerze gestaltet, die während des Gottesdienstes vor dem Altar brannte und auch Teil der künftigen Bettbrunn-Wallfahrten sein wird. Welch schönes Sinnbild dafür, dass wir unsere Anliegen vor Gott bringen und Hoffnung haben, dass sie auch gehört werden!
Vielleicht wachsen unsere Wallfahrergruppen im nächsten Jahr noch ein bisschen weiter, so dass noch mehr Menschen in den Genuss dieser Wohltat kommen.
 

Birgit Hehl

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Ingolstadt Unsernherrn

Samstag 18.00 Uhr (November bis März 17.00 Uhr); Sonntag 9.30 Uhr